Poetische Worte zum Kleinstaunen
Da ich leidenschaftlich gern schreibe und manchmal auch einen Hang zur Poesie habe, inspirieren mich die kleinen Dinge, über die ich staune auch zu grossen Worten.
Wenn es daraus einen Blogbeitrag gibt, findest du diesen hier.

Baby-Kreuzspinnen
Achtung: Spinnenbilder (aber ganz herzige; versprochen :-))
Auch sie haben Babys, auch wenn sie mir unheimlich sind, mir Gänsehaut verleihen, auch schon mal ein Zittern, aber Stecknadelkopf klein im Kokon, überwintert mit den Geschwistern, in einer Ecke des Fensterrahmens.
Die Mutter lang gestorben, jetzt im Frühling zum Leben erweckt, sind sie doch irgendwie putzig.
Tollen herum, seilen sich ab und klettern wieder hoch, an fast unsichtbaren Fäden.

Frühlingserwachen
Drinnen wetteifern negative Schlagzeilen.
Draussen spriesst der Frühling etwas früh aus der Erde.
Die Medienwelt zeigt viel Schwarz und Weiss.
Die Blumen präsentieren gewagte Farbnuancen.
Grimme Aussichten häufen sich in den Schlagzeilen.
Die Bienen saugen hungrig friedlich den Nektar.

Glück im Mantel
Glück
Manchmal klopfst du ganz leise an, trägst einen roten Mantel mit schwarzen Tupfen, kriechst über die Blätter des Olivenbaums, der im Vorraum überwintert.
Ich schau dich an und frage mich, was wäre, wenn du deinen Mantel ausziehn‘ würdest? Was wäre, wenn du keine Tupfen hättest? Würdest du mir das gleiche Lächeln zaubern?

Kleinstaunen und Reisen
Im Winter 2012 war es bereits mehr als ein Jahr her, seit wir von einer mehrjährigen Reise zurückgekehrt waren. Die Redaktion des Globetrotter-Magazins fragte mich damals an, ob ich für ihre 100. Ausgabe ein paar Worte zum Thema "Was ist das Wichtigste beim Reisen" schreiben würde. Ich hatte während Jahren Reiseberichte und recherchierte Artikel im Globetrotter-Magazin veröffentlichen dürfen und fühlte mich geehrt, auch in der 100. Ausgabe...

Licht
Ein helleres Weiss.
Aus sich heraus kraftvoll.
Ein starker Druck wie eine Welle.
Beginnend im Bauch breitest du dich aus.
Du schüttelst meinen kleinen Körper.
Doch du erschöpfst mich nicht.
Im Gegenteil. Du machst Energien frei.
Die bis in den Himmel ragen.
Sich heilend um die Erde legen.
Verbindend mit den Wurzeln aller Lebewesen.

Innehalten – aushalten
Die Schnecke dabei beobachten, wie sie über Hindernisse kriecht.
Die Bienen ihren Nektar aus den Blüten saugen.
Der fröhliche Baum in Stille ruft,
komm und berühre meine raue Rinde,
verweile einen Moment bei mir.
Innehalten
Rechts und links wiegen,
bis der Körper in der Mitte einpendelt.
Vorne und hinten, bis das Zentriert sein Ruhe bringt.

Welwitschia
Die Welwitschia Mirabilis ist eine unglaubliche und einmalige Pflanze, die es nur in der Namib-Region gibt. Da sind wir ihr auf unserer Reise im März 2023 begegnet (ich kannte sie schon von meiner ersten Namibiareise) und haben fest über sie gestaunt. Sie gilt oft als hässliche Pflanze, bei einem zweiten Hinschauen (bei manchen Menschen auch schon beim ersten), offenbart sie aber ihre Schönheit. Meine Gedanken habe ich wie folgt...

Pinkelstop an der Kreuzung
Unterwegs in Namibia in einem Toyota Hilux mit Dachzelt hatten wir das Privileg, spontan zu entscheiden, in welche Richtung wir fahren, wo wir übernachten und wann wir anhalten wollten. So rief alle paar Kilometer einer von uns "Stopp", weil wir etwas entdeckten, das uns zum Staunen brachte. Bei jedem Stopp griffen wir nach den Kameras (die meistens staubfrei verstaut auf dem Rücksitz im Pelicase lagen) und nahmen uns Zeit und Musse, um in die...