Schon beim Test-Shooting mit dem Laowa 25mm f/2.8 2.5-5x Ultra Macro-Objektiv wurde uns klar: Ein Blitz oder ein Stativ würden die Sache stark vereinfachen! Die Öffnung im Objektiv für das Licht ist winzig. Auch wenn es im Raum für unser Menschenauge noch mehr als genug Licht zum Sehen hat, ist beim Blick durch den Sucher meistens alles nur schwarz. Vor allem bei Blendenwerten höher als f/5.6 und einer Vergrösserung von 5x. Fokuseinstellungen sind so fast unmöglich.
Wir übten mit unserem Aufsteckblitz zu fotografieren, aber das gab nicht die Resultate, die wir wünschten. Die Lichtquelle beim Aufsteckblitz kommt „aufgesteckt“ immer aus der Richtung der Kamera. Nutzt man dazu einen Makro-Diffuser, hat man das Licht gut verstreut. Beides kann gut sein, lässt jedoch nur wenig Spielraum für kreative Bilder zu. Klar kann man den Aufsteckblitz auch „entfesseln“ und mit Kabel oder Funk betreiben (wie in unserem Blogbeitrag „Supermakro mit Laowa“ gezeigt), aber versuch das mal allein, wenn im Moos auf dem Waldboden kniend eine Spinne unter einem Blatt fotografierend. Zu zweit kann das durchaus eine Option sein, dann tut es unter Umständen auch schon eine LED-Taschenlampe, wie bei den Wanzen-Bildern weiter unten gezeigt. Das Fotografieren mit der Taschenlampe hat den Vorteil, das auch das Fokussieren zur helleren Aufgabe wird…
Unzufrieden mit getaner Arbeit, entdeckte Peter bei einer Internetsuche den sehr aussergewöhnlichen Makroblitz von Kuangren, der mit seinen zwei unglaublich flexiblen Blitzarmen und dem LED-Hilfslicht in der Mitte gleich auffiel.
Da fotografiert man sozusagen als Insekt getarnt Insekten
Was für ein Ding!
Laut Wörterbuch heisst Kuang Ren übrigens „verrückter Mensch“ und ein wenig verrückt kamen wir uns schon vor, als wir mit diesem lustig aussehenden Ding durch den Wald krochen.
Wir geben dem Blitz 5 Sterne. Warum das so ist, kannst du gleich nachlesen und auch auf den Fotos sehen.
Informationen zum Makroblitz
(Es handelt sich bei unseren Tipps um unsere persönliche Meinung und um eigene Erfahrungswerte und in keinem Fall um bezahlte Werbung oder Sponsoring.)
Wir haben den Kuangren-Blitz bei Fotokoch online bestellt, da wir gerade in Deutschland bei Freunden weilten.
Der Kuangren-Blitz hat zwei 48 cm lange Arme mit je einem Blitzkopf. Beide Arme sind sehr flexibel und die beiden Blitzleistungen individuell einstellbar. Daher ist eine Positionierung der zwei Lichtquellen im Bezug auf das Motiv sehr einfach, auch ohne dritte Hand: Ein „Sonnenlicht“ von oben, Gegenlicht, helle Konturen… der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Der Blitz ist sehr leicht und kinderleicht zu bedienen.
Er verfügt über keine TTL-Funktionen (Belichtungsmessung/Steuerung über die Kamera), was wir nie vermisst haben.
Ebenfalls an einem langen, flexiblen Arm steckt ein LED-Hilfslicht, welches ein genaues Fokussieren bei schwierigen Lichtverhältnissen erlaubt. Und mehr noch, manchmal reicht das Hilfslicht schon für ein gutes Foto ohne Blitz.
Mit frischen Batterien (4xAA) ist der Blitz jeweils sehr schnell wieder einsatzbereit.
Wer schon mit Studioblitzen fotografiert hat, wird sich mit dem Kuangren wie in einem Ministudio fühlen.
Fazit: wohltuend kreativ!

Als uns das Paket mit dem Kuangren-Blitz überreicht wurde, war es schon Abend. Wir fanden im Hotelzimmer sofort ein tierisches Makro-Motiv zum Üben: Gummibärchen. … nicht ganz überraschend, halten sie sogar bei einem langen Shooting still.
Nach den Bärchen holten wir als Motiv eine blühende Zimmerpflanze in unser Zimmer. Das Resultat brachte uns ganz schön zum Staunen.
Diese Waldspinne ist nur wenige Millimeter gross, aber auf dem Makrobild sieht man ihre hübschen Augen und das gemusterte Fell auf dem Rücken, das uns gleich an Bambi erinnerte. Die vier Fotos zeigen die gleiche Spinne, aber mit verschiedenen Positionen der Blitzköpfe.
Stressen Lichtquellen unsere Makro-Modelle?
Diese nordamerikanische Zapfenwanze soll bei Störungen und Stress ein an Kiefernnadeln oder Äpfel erinnerndes Sekret absondern.
Unser Wanzen-Model war im Badezimmer herumgeklettert und ins Zahnputzglas gefallen. Wir fotografierten sie ohne Blitz, aber mit der Zimmerbeleuchtung und einer Taschenlampe. Das Insekt zeigte – so weit wir erkennen konnten – keine Stressreaktion. Nach ein paar Fotos brachten wir die Wanze nach draussen. Wir gehen davon aus, dass weder die nahe Kamera noch die starke Lichtquelle ein Problem für das Tier waren. Verschiedene Artikel von Makrofotografen bestätigen diese Wahrnehmung. Wir bleiben aber am Thema dran und beobachten diesbezüglich unsere Modelle achtsam und vorsichtig.
Übrigens gibt es zum Thema Wanzen im Haus, tierfreundliche Tipps auf der deutschen Peta-Website.
0 Kommentare