Kleinstaunen und Reisen

Veröffentlicht am 22. Dezember 2023

Im Winter 2012 war es bereits mehr als ein Jahr her, seit wir von einer mehrjährigen Reise zurückgekehrt waren. Die Redaktion des Globetrotter-Magazins fragte mich damals an, ob ich für ihre 100. Ausgabe ein paar Worte zum Thema „Was ist das Wichtigste beim Reisen“ schreiben würde.

Ich hatte während Jahren Reiseberichte und recherchierte Artikel im Globetrotter-Magazin veröffentlichen dürfen und fühlte mich geehrt, auch in der 100. Ausgabe mitwirken zu können. Ebenso eine Freude war es, dass mein Beitrag gleich neben dem von Mona Vetsch erschien.

Heute möchte ich auf Kleinstaunen.ch einen Ausschnitt meiner Worte veröffentlichen, denn diese haben, meiner Meinung nach, nach wie vor eine grosse Gültigkeit.

Irgendwann, im Verlaufe der Zeit, durchs älter werden oder dank wunderbaren Erfahrungen, begannen wir uns zu verlangsamen. Nach Jahren unterwegs war Reisen zum Leben geworden, und als ich mich fragte, ob deshalb das Leben nach der Reise vorbei sein würde, begriff ich endlich: Reisen ist Leben, so wie auch das Leben eine Reise ist. Die zwei liessen sich kaum trennen. Und die Reise würde immer weitergehen, egal, ob wir uns dazu äusserlich bewegen oder nicht. Solange unser Geist offen bleibt, unsere Herzen voller Liebe für die Erde und ihre Lebewesen sind und wir aufmerksam von unseren Fehlern und Mitmenschen lernen, reisen wir. Manchmal nach innen, manchmal nach aussen.

Solange unsere Träume ihren Farbenreichtum behalten, solange wir uns bemühen, im Reisealltag wie auch im Arbeitstrott spontan zu bleiben und den Moment zu geniessen, solange wir fremde Menschen und Sitten daheim genau so schätzen wie im Ausland, solange wir die Schönheit der Welt auch vor der eigenen Haustüre bemerken, solange, so wurde mir klar, ist das Leben zu Hause eine der spannendsten Reisen überhaupt.

Uns war dieser Magazin-Artikel erst vor Kurzem wieder in die Hände gekommen. Der Satz mit der „Schönheit der Welt vor der Haustüre bemerken“ brachte uns zum Schmunzeln. Denn genau um das ging es uns bei Kleinstaunen. Wir staunen über winzige Details vor der Haustüre ebenso wie über den grossen Leoparden in Namibia.

Und um dies zu feiern, teilen wir gern diese Supermakroaufnahmen aus einem Blumentopf, die jetzt im Winter vor unserer Haustüre entstanden sind (und dem Ausgleich halber auch noch den Leoparden in Namibia). Staunen wir gemeinsam.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Der Schutz deiner Daten ist uns wichtig, Details dazu findest du in unserer Datenschutzerklärung. Erforderliche Felder sind mit * markiert, deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Vielleicht gefällt dir auch …

Kleinstaunen in Schottland

Kleinstaunen in Schottland

Das Schaf, welches uns während längerer Zeit fast unbemerkt beobachtete, ist zwar nicht klein genug, um in die...

Baby-Kreuzspinnen

Baby-Kreuzspinnen

Gartenkreuzspinnen Auch sie haben Babys Auch wenn sie mir unheimlich sind Mir Gänsehaut verleihen Auch schon mal ein...

Frühlingserwachen

Frühlingserwachen

Drinnen wetteifern negative SchlagzeilenDraussen spriesst der Frühling etwas früh aus der ErdeDie Medienwelt zeigt...