Unterwegs in Namibia in einem Toyota Hilux mit Dachzelt hatten wir das Privileg, spontan zu entscheiden, in welche Richtung wir fahren, wo wir übernachten und wann wir anhalten wollten. So rief alle paar Kilometer einer von uns „Stopp“, weil wir etwas entdeckten, das uns zum Staunen brachte. Bei jedem Stopp griffen wir nach den Kameras (die meistens staubfrei verstaut auf dem Rücksitz im Pelicase lagen) und nahmen uns Zeit und Musse, um in die Situation einzutauchen.
An jenem Tag waren wir auf langen, geraden und einsamen Strassen unterwegs in Richtung Waterberg Plateau und mussten pinkeln. Wir hielten kurz vor einer Kreuzung an und dachten noch so „hier gibt es nicht viel zu staunen“. Doch wie es so geht, können wir beim Pinkeln nicht viel mehr tun als uns zu entspannen und die Umgebung wahrzunehmen.
Je länger wir entspannten, je besser wir hinschauten, desto spannender wurde es.
Kaum hatten wir fertig gepinkelt, hielten wir schon die Kameras in der Hand und staunten und staunten ab der Vielfalt der „kleinen Welt“.
Ich versuchte, unser Erlebnis auch mit Worten für die Erinnerung festzuhalten:
Die Kreuzung
Lange gerade Kiesstrasse führt ins T
Einsame Strecken
Keine Häuser, keine Menschen
Wolkenreiche Himmel
Perfektes Licht
Stop kurz vor der Kreuzung
Pinkeln
Oh, was bewegt sich da?
Ein Sommervogel, ein Käfer
Termitenhügel, Ameisen
Farbige Blumen
Die Kameras gezückt
Kleinstaunen
Die Welt der Winzlinge ist spannend
Insekten schimmern in allen Farben
Blüten duften
Knips auf jedem Zentimeter
Je mehr wir schauen, desto mehr sehen wir
Der Pinkelstop dauert
Es ist schön, Zeit zu haben
Unglaublich, was es alles zu entdecken und staunen gibt, wenn wir die kleine Welt genau betrachten.
Dieser süsse, pelzige Falter ist uns vor die Füsse geflogen.
Mehr Bilder vom Kreuzung-Stopp sind in der Fotogalerie zu sehen.
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