Innehalten
Die Schnecke dabei beobachten, wie sie über Hindernisse kriecht.
Die Bienen ihren Nektar aus den Blüten saugen.
Der fröhliche Baum in Stille ruft,
komm und berühre meine raue Rinde,
verweile einen Moment bei mir.
Innehalten
Rechts und links wiegen,
bis der Körper in der Mitte einpendelt.
Vorne und hinten, bis das Zentriert sein Ruhe bringt.
Das Auge gibt dem Sturm seine Kraft,
die Bewegungslosigkeit lässt den Wirbel aushalten.
Innehalten
Um sich selbst zu hören.
Seine Gedanken zu sortieren.
Neue Impulse zu erkennen.
Muster zu verstehen.
Innehalten
Weil eine Pause neuen Atem gibt.
Weil in der Ruhe Kraft liegt.
Die Seele sich zeigt,
wenn es am stillsten ist und
auch Stillstand ein Fortschritt sein kann.
Innehalten
Aushalten
Nicht immer gleich das bekommen, was ich will.
Nicht immer dabei sein.
Den anderen etwas gönnen, was ich nicht haben kann.
Aushalten.
Dass es Schmerz gibt.
Dass es manchmal traurig ist.
Dass auch Regentage lang sein können.
Etwas sagen, was nicht gern gehört wird.
Aushalten.
Auch wenn es anderen nicht gut geht. Manchmal helfe ich mehr in Akzeptanz anstatt Action.
Aushalten.
Wenn ich nicht willkommen bin.
Dass mich nicht jeder mag.
Dass ich nicht alles ändern kann.
Und nicht alles bleiben kann, wie es ist.
Aushalten.
Wenn sich die Welt zu schnell dreht. Aushalten.
Wenn sie stehen bleibt.
Aushalten.
Auch loslassen ist wichtig.
Nicht alles hat einen Abschluss.
Nicht alles hat eine Erklärung.
Aushalten.
Dass es Böses gibt.
Dass ich nur meins beeinflussen kann. Nicht deins.
Aushalten.
Dass das Leben einen Plan hat.
Dass Geburt und Tod dazu gehören.
Dass Gefühle weder gut noch schlecht sind.
Aushalten.
Will kultiviert und geübt werden.
Es ist Leben.
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